Informatica PowerExchange for SAP NetWeaver installieren und konfigurieren

Bei meinem aktuellen Kunden hatte ich die Möglichkeit, die Anbindung von Informatica PowerCenter an SAP über den Informatica PowerExchange for SAP Konnektor von Anfang an zu begleiten und durchzuführen. Ich habe bei meiner Suche im Internet keine ausführliche Anleitung dazu gefunden. Die Informatica Dokumentation ist zwar sehr ausführlich, aber dennoch bin ich auf so manches Problem gestoßen. Da mich diese viel Zeit gekostet haben, möchte ich in diesem und in den folgenden Beiträgen alle Schritte erklären.

Vorbereitungen

Den Informatica User Guide für den PowerExchange Adapter for SAP NetWeaver habe ich über die Suche in der Informatica Knowledgebase gefunden. Dort ist sowohl der User Guide für PowerCenter als auch der für den neuen Developer zu finden. Da bei meinem Kunden PowerCenter für die Anbindung genutzt wird, habe ich diesen geladen

Für die Kommunikation von Informatica mit SAP über den PowerExchange for SAP Adapter ist das SAP Netweaver RFC SDK in der Version 7.20 erforderlich. Dieses kann man, falls man einen S-User bei der SAP hat, im SAP Marketplace in der passenden Version für das jeweilige Betriebssystem herunterladen. In meinem Fall war das die Linux 64bit Version für den Informatice Server und die Windows 32bit Version für die Clients.

Weiterhin ist zum Entpacken der heruntergeladenen RFC SDK Archive das Program SAPCAR nötig. Dies erhält man ebenfalls im SAP Marketplace. Der Befehl zum Entpacken der SAR Dateien lautet: SAPCAR -xvf .

Konfiguration von SAP

Innerhalb von SAP muss ein neues logisches System für den Austausch der Daten und die Kommunikation von Informatica mit SAP angelegt werden. Informatica liefert für diesen Schritt ein ABAP Programm mit dem Namen ZINFABCI, das im Installationspaket des Informatica Servers im Verzeichnis saptrans gefunden werden kann. Dieses Paket transportiert man auf das SAP System und führt es aus. Folgende Schritte werden dann von diesem ABAP Programm automatisch ausgeführt:

  1. Sucht den Namen des logische System vom SAP Systems
  2. Ein neuer IDoc Typ für die Business Content Integration wird angelegt
  3. Erzeugt ein neues logisches System für Informatica
  4. Die RFC Verbindung für Informatica wird erstellt
  5. Der tRFC Port für die RFC Verbindung wird konfiguriert
  6. Das Partnerprofil für eingehende und ausgehende Parameter wird angelegt
  7. Registriert das logische System am BCI Framework

Da ich kein SAP sondern ein Informatica Experte bin, wurde die SAP Konfiguration auch nicht von mir gemacht. Von daher möchte ich in diesem Beitrag auch nicht weiter darauf eingehen.

Konfiguration von Informatica PowerCenter

Installation der RFC SDK Dateien

Nachdem alle SAR-Archive entpackt sind, müssen einige der darin enthaltenen Dateien auf dem Informatica Server und auf den Informatica Clients abgelegt werden.

RFC SDK Dateien für den Server

Auf dem Informatica Server kopiert man nachfolgende Dateien aus dem entsprechenden RFC SDK in das Verzeichnis \server\bin\.

– libicuuc.so.34
– libsapucum.so
– libicudata.so.34
– libicui18n.so.34
– libsapnwrfc.so
– libicudecnumber.so

RFC SDK Dateien für den Client

Die Dateien aus dem 32bit RFC SDK legt man auf dem Informatica Client unter \client\bin\ ab.

– libsapucum.dll
– libicudecnumber.dll
– sapnwrfc.dll
– icuin34.dll
– icuuc34.dll
– icudt34.dll

Anpassung der Datei sapnwrfc.ini

Die Datei sapnwrc.ini enthält die Verbindungsdaten, die Informatica für die Kommunikation mit SAP Netweaver nutzt. Diese Datei muss sowohl auf dem Informatica Server als auch auf den Informatica Client angepasst werden. Dort können Verbindungen vom Typ A, Typ B oder Typ R angelegt werden.

Eine Verbindung vom Typ A wird für die Kommunikation zwischen dem RFC Client und dem SAP Application Server benötigt.

Die Verbidung vom Typ B wird verwendet, falls der RFC Client über einen Load Balancer mit dem SAP Application Server kommunizieren muss.

Der Verbindungstyp R dient dem Austausch von Daten über IDocs oder ALE.

Server

Auf dem Informatica Server ist diese Datei im Pfad \server\bin\ abgelegt.

In meinem Fall musste ich Einträge für den Verbindungstyp A und R in der ini Datei anlegen.

Typ A

DEST=

ASHOST=

SYSNR=

Typ R

DEST=

PROGRAM_ID=

GWHOST=

GWSERV=

Client

Auf dem Informatica Client liegt die sapnwrfc.ini im Pfad \client\bin\.

Dort ist es nötig, eine Verbindung vom Typ A anzulegen, damit man im Mapping Designer die Metadaten aus SAP importieren kann. Diese Verbindung wird in der sapnwrfc.ini analog zur Typ A Verbindung auf dem Server konfiguriert.

Service Datei anpassen

Falls auf dem Server oder dem Client Rechner keine SAP GUI installiert ist, muss in der Services Datei sowohl der Dispatcher Service als auch der Gateway Service des SAP Systems eingetragen werden.

sapdp /tcp

sapgw /tcp

Auf Linux Systemen ist die Services Datei unter /etc, auf Windowssystemen unter system32/drivers/etc abgelegt.

Registrierung des Clients

Abschließend muss der Client noch registriert werden. Im Verzeichnis \client\bin\ liegen die Dateien PWX_SAP.reg und PWX_SAP_64.reg. Je nach Betriebssystem (32 oder 64bit) wird die entsprechende Datei ausgeführt und die Registrierung ist somit erledigt.